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Sa., 02.11.2024 19.30 Uhr Bennewitz Quartett

Sa., 02. Nov.

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Rotunde des Albert-Einstein-Gymnasiums

In der weltweiten Kammermusikszene gilt das Bennewitz Quartett als der Kulturbotschafter Tschechiens. Beheimatet in Prag, spielen die Musiker aufgrund ihrer Homogenität, ihrer technischen Perfektion gepaart mit echter Empfindung im Streichquartett-Olymp und verkörpern par excellence das böhmisch-tsc

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Sa., 02.11.2024  19.30 Uhr Bennewitz Quartett
Sa., 02.11.2024  19.30 Uhr Bennewitz Quartett

Zeit & Ort

02. Nov. 2024, 19:30 – 22:00

Rotunde des Albert-Einstein-Gymnasiums, Schaftrift 11, 21244 Buchholz in der Nordheide, Deutschland

Über die Veranstaltung

Bennewitz Quartett

Jakub Fiser – VIOLINE

Stepan Jezek – VIOLINE

Jiri Pinkas – VIOLA

Stepan Dolezal – VIOLONCELLO

In der weltweiten Kammermusikszene gilt das Bennewitz Quartett als der Kulturbotschafter Tschechiens. Beheimatet in Prag, spielen die Musiker aufgrund ihrer Homogenität, ihrer technischen Perfektion gepaart mit echter Empfindung im Streichquartett-Olymp und verkörpern par excellence das böhmisch-tschechische Klangidiom.

So ist das Quartett regelmäßig zu Gast in der Londoner Wigmore Hall, dem Wiener Musikverein, Konzerthaus Berlin, Théatre des Champs-Elysées Paris, der Elbphilharmonie Hamburg, beim Luzern Festival und den Salzburger Festspielen – um nur einige zu nennen.

Das Bennewitz Quartett begründete seine Karriere als 1. Preisträger zweier der renommiertesten Wettbewerbe: Osaka 2005 und Prémio Paolo Borciani in Italien 2008.

2022 hat das Ensemble die Tschechische Republik bei der Abschlussfeier zum Ende ihrer EU-Ratspräsidentschaft in Madrid vertreten.

Neben ihren jährlichen USA- und Europatourneen hat das Bennewitz Quartett bereits etliche CDs mit u.a. Werken von Bartók, Dvorák, Janácek und Smetana eingespielt, im September ´24 folgt ein Album mit Quartetten von Haydn, Mozart, Vanhal und Dittersdorf.

Namensgeber des Ensembles ist übrigens der bedeutende tschechische Geiger Antonín Bennewitz, der Begründer der tschechischen Violinschule.

Ludwig van Beethoven (1770-1827): Streichquartett F-Dur, op. 135

Zu den glücklichen Momenten der Musikgeschichte gehört jener Tag des Jahres 1823, an dem der Geiger Ignaz Schuppanzigh in seine Heimatstadt Wien zurückkehrte. Der Violinvirtuose nahm umgehend seinen Posten als 1.Geiger in seinem 1804 gegründeten Streichquartett wieder auf. Dieser Rückkehr haben wir die späten Streichquartette sowohl Schuberts als auch Beethovens zu verdanken. Auch Opus 135 war Schuppanzighs kurzen Fingern „auf den Leib geschneidert“, was aber nicht bedeutete, dass Beethoven mit seinem treuen Primarius gefällig umgegangen wäre: Die berüchtigten technischen und klanglichen Schwierigkeiten dieser späten Beethovenquartette bekamen Schuppanzigh und seine Kollegen gnadenlos zu spüren.

A. Werner-Jensen bemerkte zu Opus 135, es ziehe „auf unauffällige, unaufwendige und doch kunstvolle Weise Bilanz“. Angesichts seiner „stillen, fast abstrakten Heiterkeit“ habe man den Eindruck, „dass Beethoven sich sehr bewusst war, hier sein letztes Wort in dieser Gattung zu sagen“.

Der berühmteste Satz des Werkes ist das Finale, und zwar wegen seiner Überschrift: Der schwer gefasste Entschluss. Beethoven erläutert den Titel durch zwei textierte Notenbeispiele: Auf ein f-moll Grave im Bass-Schlüssel mit der Frage „Muss es sein?“ antwortet ein F-Dur-Allegro im Violinschlüssel mit dem doppelten Motiv „Es muss sein, es muss sein“. Beide Motive erscheinen im Verlauf des Satzes immer wieder. Wirken sie einerseits wie die Frage nach der Unausweichlichkeit des Todes, die sich Beethoven angesichts seiner schweren gesundheitlichen Krisen 1826 gestellt haben mag, dürfte doch ein anderer „Entschluss“ Grund für den Titel sein: Der Hofkriegsagent Dembscher hatte sich bei Schuppanzigh die Stimmen eines Quartettes geliehen, wollte aber dafür nichts bezahlen. Beethoven bestand aber auf der Zahlung von 50 Gulden, worauf Dembscher antwortete: „Wenn es sein muss!“. Spontan skizzierte Beethoven einen Kanon mit dem Text „Es muss sein, es muss sein, heraus mit dem Beutel!“, dessen Anfang mit dem Quartettfinale identisch ist. Das Lachen Beethovens über diese groteske Szene steht unüberhörbar hinter den Allegro-Teilen des Finales.

Viktor Ullmann (1898-1944): Streichquartett Nr. 3

Der im schlesischen Teschen geborene Ullmann fühlte sich schon früh von der sog. 2. Wiener Schule angezogen und besuchte mit 20 Jahren neben seinem Jurastudium auch die Kompositionsklasse von Arnold Schönberg, zog jedoch ein Jahr später nach Prag, um sich ganz der Musik zu widmen. Er wurde Kapellmeister in Prag und später Zürich, betrieb eine anthroposophische Buchhandlung und arbeitete als Journalist und Musiklehrer, bevor er 1942 aufgrund seiner jüdischen Abstammung nach Theresienstadt deportiert wurde, wo er in den folgenden 2 Jahren einen beträchtlichen Teil seiner Werke schuf. 1944 wurde er mit seiner Frau Elisabeth nach Auschwitz gebracht und wenige Tage später ermordet.

Das 3. Streichquartett gilt als das Meisterstück seiner Theresienstädter Zeit. 4 Abschnitte, die das einsätzige Werk gliedern, erinnern an die Sätze der traditionellen Quartettform.

Das Werk eröffnet mit einer Reminiszenz an Beethovens Pastoral-Symphonie, es folgt ein Presto als eine Art Scherzo. Die Viola beginnt den Largo-Abschnitt mit einem desolaten Thema, das von den anderen Stimmen aufgegriffen wird. Den größten Ausdruck spart sich Ullmann für den Schlussteil auf, der im Fugato-Stil beginnt und schließlich in resolutem Dur endet.

Franz Schubert (1797-1828): Streichquartett G-Dur D 887

Im März 1826 erlebte Schubert die Uraufführung des B-Dur-Quartetts op. 130 von Beethoven durch das Schuppanzigh-Quartett und stand danach 3 Monate regelrecht unter Schock. Dazu kamen Geldsorgen und ein sehr verregneter Frühling – Schubert musste sich neu sortieren. Ende Juni war es dann soweit: In nur 10 Tagen skizzierte er die Partitur des gewaltigen G-Dur-Quartetts. Eine Dreiviertelstunde lang ist es, aufbrausend, schillernd, von symphonischer Wucht.

Das Allegro molto moderato beginnt mit dem Motto des ganzen Werkes: Dem Dur-Moll-Wechsel.

Vom leise ausgehaltenen G-Dur-Dreiklang wechseln die Streicher urplötzlich in einen lauten g-moll-Akkord aus lauter Doppelgriffen, gefolgt von wild gezackten Rhythmen.

Der 2. Satz Andante un poco mosso wirkt nach dem kämpferischen Kopfsatz liedhaft schlicht und abgrundtief melancholisch; nur in zwei Kontrastteilen bricht der anfängliche Schmerz wieder hervor.

Es folgt ein gespenstisches Scherzo aus scharfen, kurzen Tremoli und verkappten Tanzmotiven – das Trio kommt als träumerischer, unwirklicher Ländler daher.

Im wilden Galopp des 6/8-Taktes beginnt das Finale mit einem ständigen Vexierspiel zwischen Dur und Moll in auf- und absteigenden Figuren. Dieser atemlose Satz endet in einem nur scheinbar strahlenden G-Dur.

Programm:

Ludwig van Beethoven (1770-1827): Streichquartett F-Dur op. 135

1. Allegretto

2. Vivace

3. Lento assai, cantate e tranquillo

4. Der schwer gefasste Entschluss: Grave, man non troppo tratto (Muss es sein?) - Allegro (Es muss sein) – Grave, ma non troppo tratto – Allegro

Viktor Ullmann (1898-1944): 3. Streichquartett (1943) in einem Satz

PAUSE

Franz Schubert (1797-1828): Streichquartett G-Dur D 887

1. Allegro molto moderato 

2. Andante un poco moto

3. Scherzo. Allegro vivace –  Trio. Allegretto

4. Allegro assai

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